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Innovationserfolg bedingt Offenheit und einen konsequenten Kundenfokus

Die Unternehmen der Schweizer Tech-Industrie können im globalen Wettbewerb nur bestehen, wenn sie über eine überragende Innovationsfähigkeit verfügen. Doch wie messen die Firmen ihren Innovationserfolg? Und welches sind die Erfolgsfaktoren und Hindernisse in der Innovationsarbeit? Die Antworten liefert eine mit Unterstützung von Swissmem entstandene Studie der Beratungsfirma Deloitte.

In zahlreichen Experteninterviews erfragte das renommierte Beratungsunternehmen Deloitte, in welchem Ausmass der «Return on Investment» (ROI) von Innovationen in der Schweizer Tech-Industrie etabliert ist. Im Vordergrund standen die Fragen, wie die Firmen den Erfolg von Innovationen messen, welche Hindernisse einem hohen ROI bei Innovationen im Wege stehen und welches die Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Innovationen sind.

In den Firmen der Tech-Industrie erfolgt die Erfolgsmessung von Innovationen in unterschiedlichen Phasen des Innovationsprozesses; hauptsächlich jedoch bei der Markteinführung bzw. beim Verkauf. Dabei kommt eine Vielzahl verschiedener Methoden zur Anwendung. Weil einige Innovationen erst über Jahre hinweg eine hohe Rendite erzielen, spielt der Zeitpunkt der Messung eine wichtige Rolle. Innovationen sollten nicht zu früh abgebrochen oder vom Markt genommen werden.

Generell zeigen die Forschungs- und Entwicklungskennzahlen der Schweizer Tech-Industrie im internationalen Vergleich bemerkenswert gute Werte. Insbesondere Unternehmen im Maschinenbau und im Bereich der Elektronik/Elektrotechnik haben in den letzten zehn Jahren erheblich mehr in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert als ihre globalen Konkurrenten.

Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Innovationen

Der wichtigste Grund für Misserfolge ist, wenn Neuerungen nicht den avisierten Kundennutzen erzielt. Das erscheint offensichtlich. Daneben sind (zu) lange Entwicklungszeiten, der (falsche) Zeitpunkt der Markteinführung sowie fehlende finanzielle Ressourcen die grössten Hindernisse für einen hohen ROI bei Innovationen.

Der entscheidende Erfolgsfaktor ist eine auf Innovation ausgerichtete Unternehmenskultur. Dazu gehört primär eine Innovationsstrategie mit klaren Zielen. Genauso wichtig ist eine Risikokultur, welche Handlungsfreiheit gewährt und Fehler zulässt. Zudem braucht es ein profundes Markt- und Kundenverständnis. Dies bedingt einen engen Austausch mit den Kunden, um deren Bedürfnisse und Erwartungen bestmöglich zu kennen sowie zu antizipieren.

Der dafür notwendige Unterbau sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche über die notwendigen Kompetenzen verfügen müssen. Vor allem KMU haben jedoch Schwierigkeiten, mit der zunehmenden technologischen Komplexität umzugehen. Sie müssen Kooperationen mit Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstituten und auch Drittfirmen aufbauen, um Wissenslücken zu schliessen und in Kooperationen den Innovationsprozess voranzutreiben.

Drei Fragen an Dr. Adam Gontarz, Leiter Digitalisierung, Innovation und Technik und Mitglied der Geschäftsleitung Swissmem

Fördern die aktuellen Rahmenbedingungen in der Schweiz die Innovationsfähigkeit der Schweizer Tech-Industrie in hinreichender Weise? Oder braucht es Verbesserungen?

Adam Gontarz: Die Schweiz ist im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt. Dennoch braucht es laufend Anpassungen, um die guten Rahmenbedingungen aufrechtzuerhalten. Konkret könnte die direkte Unterstützung von KMU verbessert werden. Hohe Priorität hat auch die Ausbildung in der Berufsbildung und den Universitäten. Und letztlich müssen innovative Produkte auch möglichst hindernisfrei exportiert werden können. Stichworte in diesem Zusammenhang sind neue Freihandelsabkommen und die Bilateralen 3, die den Zugang zum internationalen Space- und Quantumnetzwerk sicherstellen. Allerdings sind die Rahmenbedingungen nur ein Faktor von vielen, welche für die Innovationsfähigkeit entscheidend sind.

Wie finden KMU geeignete Kooperationen, um ihre Innovationsfähigkeit zu steigern?

Mit der heutigen technischen Dynamik, den internationalen Anforderungen und dem Regulierungswesen sind Kooperationen unerlässlich. Wichtig ist ein gutes Netzwerk und damit der Zugang zu strategischen Kooperationen sowie zu unabhängigen und sachdienlichen Informationen. Dieses Netzwerk kann mit Hochschulen, Industriepartnern oder Ingenieurberatern aufgebaut werden. Swissmem bietet in zahlreichen technischen Arbeitsgruppen, Gremien und in den Industriesektoren sehr gute Gelegenheiten, um das eigene Netzwerk aufzubauen und zu erweitern.

Mit welchen Angeboten unterstützt Swissmem die Innovationsfähigkeit ihrer Mitgliedfirmen?

Das Dienstleistungsportfolio von Swissmem im Bereich Innovation ist klar definiert. Es umfasst – wie schon erwähnt – die Ausweitung und Pflege des Mitglieder- und Partner-Netzwerks, bietet eine Informations- und Wissensplattform, eine Übersicht zu Innovations-Methoden und -Werkzeugen sowie einen Überblick über die Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten von Projekten.

Hier geht es zur Studie «Eine Analyse des Returns on Investment in der Schweizer Tech-Industrie»:

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Letzte Aktualisierung: 22.04.2024